Dezember 2020
Unterricht findet nun keiner mehr statt. Weder Klavierunterricht noch Flötenunterricht. Die Zahlen der an Corona infizierten oder erkrankten Menschen und derjenigen die sich in Quarantäne befinden, steigen von Woche zu Woche.
Diese Situation hatten wir alle im Frühjahr schon mal erlebt, aber es ist nicht so, daß ich mich daran gewöhnt habe. Es nervt mich ziemlich nun an keinen Instrumental Unterricht teilnehmen zu können. Speziell beim Flötenspiel sind besonders lebhafte Luftturbulenzen nachweisbar. Das ist kaum bei einem Präsenzunterricht zu kontrollieren und könnte im Falle einer Infektion gefährlich sein. Sehr schade für mich.
Denn die Unterrichtstunden sind für mich wunderbare Kraftquellen, die mir meinen Beruf als Pflegekraft leichter fallen lassen. Gerade in diesen Zeiten, wo viele Menschen nervös und angstvoll die Statistiken und Diagramme lesen und deuten wollen.
Es gäbe die Möglichkeit am Online Unterricht teilnehmen zu können. Nur habe ich in meiner Wohnung keinen Internetanschluss, somit fällt diese Möglichkeit für mich aus. Muß also für mich alleine üben und hoffen, das ich nicht alles vergesse oder mir gar falsch einübe.
Beim letzten Üben open-air werde ich tatsächlich mal von jemanden angesprochen. Es war eine junge Frau. Ich wollte grade aufhören, als sie kam. Ich dachte sie würde sich auf die Bank niedersetzen wollen, die ich mit meinen Dingen voll geräumt hatte. Aber nein, sie wollte mich fragen, bei wem ich denn Unterricht erhalte. Sie hat eine gebrauchte Flöte geschenkt bekommen und sucht nun einen Lehrer. Ich konnte ihr mitteilen, das ich sehr zufrieden mit meiner Lehrerin wäre und habe den Kontakt weitergeleitet.
Sie ist auch Anfängerin und ich habe ein bisschen frohlockt. Ich hoffe, das ich eine Gefährtin mit ihr gefunden habe, die mich auf dem Weg beim Lernen und Spielen begleiten kann. In all meinen drei Notenschulen ist bei jedem der Stücke immer eine zweite Stimme mit dabei.
Drei Notenschulen? Ja! Ich habe mir ein weiteres Querflötenheft für Anfänger gekauft, und danach tatsächlich noch das alte Notenbuch meiner Tochter, ganz versteckt in ihren Schulunterlagen, gefunden. Damit habe ich die Möglichkeit in der unterrichtsfreien Zeit wenigstens in drei Richtungen selbstständig weiter zu üben.
Es ist mittlerweile Dezember. Ich kann meine Erfahrungen mit niedrigen Temperaturen beim Üben draußen weitergeben. Bei 5 °Grad Celsius und Sonnenschein: man kann wunderbar üben. Gute Schuhe und Kniestrümpfe sind von Vorteil, weil die Kälte als erstes in die Füße und Beine kriecht.
Bei 2° Grad wird man freiwillig nach 15 Minuten die Flöte wieder auseinander nehmen und sie erst daheim trocknen. Denn es ist ziemlich egal wie gut die Schuhe dämmen, die Finger halten das kalte Metall nicht lange aus. Nur falls es den einen oder anderen Leser von meinem Flötenblog „a-flute-rookie“ interessieren sollte.
Ich schreibe auf meinem Klavierblog immer am Ende des Jahres einen Rückblick. Einen richtigen Jahresrückblick kann ich hier auf diesem Flötenblog nicht verfassen. Die vielen Monate im Lockdown und die wenigen Unterrichtsstunden geben nicht viel Material zum Schreiben her. Möglicherweise habe ich zu schnell und engagiert diesen Blog eröffnet.
Das ist derzeit halt so, es wird im nächsten Jahr sicherlich anders aussehen. Hoffentlich habe ich bis dahin mehr Noten gelernt und bin durch alle Oktaven durch.
Falls aber jemand Interesse hätte in meinem Klavierblog mitzulesen, kann er hier ja mal unverbindlich reinschauen: www.klavierblog-beginner.de
Bis jetzt ist mir das Lernen und der Umgang mit der Flöte nicht schwer gefallen und ich wurschtel mich ganz vorsichtig mit den zwei anderen Heften durch. Habe mir selber das „fis“, das „ais“, das hohe „C“ und außerdem das Legato beigebracht.
Na ja, wie heißt es so schön, Üben hilft. Leider. Oder aber auch Gottseidank.