Februar 2022
Meine neu regulierte Flöte ist nun in einem guten und stabilen Zustand. Ich somit auch.
Ich übe weiter den Übergang in die nächste Oktave. Sehr konsequent, aber der Übergang hört sich leider oft nicht gut an. Und quietscht häufig. Ist mir egal, ich mache unbeirrt weiter.
Es stört mich vielmehr, das sich meine ersten Töne meist nicht sehr schön anhören. Ich erkenne das bei meinen Aufnahmen sehr deutlich. Vielleicht liegt es am schlechten Mikrophon vom Handy, allerdings vermute ich eher das es an meinem noch nicht so gut ausgebildeten Ansatz liegt. Naja. Bin halt immer noch ein Flute Rookie. Mit nicht sooo vielen Unterrichtsstunden bisher.
Aber: ich habe die dritte Klappe, das "E", von dem Silikonstöpsel befreit. Das bedeutet, ich muß nun etwas konsequenter und genauer diese Klappe mit der Fingerkuppe abdecken.
Ich habe mal eine kleine Recherche im Internet getätigt. Ich gebe Querflöte + Jazz + München + Unterricht in die Suchmaske ein. Da tauchen immer wieder ein paar Namen auf, die ich mir merken werde. Aber vorest muß ich mir mehr flötistische Kenntnisse erwerben, bis ich einen Vorstoß in die Jazzrichtung unternehmen kann. Habe schließlich schon einschlägige Erfahrungen als Anfängerin im Jazzklavier erleiden müssen und wäre dumm wenn ich dies ohne Vorbereitung ein weiteres Mal machen würde. Also nehme ich weiterhin klassischen Flötenunterricht und versuche mir damit eine solide und belastbare Basis im Flötenspiel anzueignen. Vielleicht schaffe ich es irgendwann mal in meiner verbleibenden Zukunft in den Jazzbereich vorzustoßen. Einen einzigen Versuch in diesem Leben werde ich nochmals starten.
Es gibt tolle Jazzflötisten. Die meisten sind zwar Saxophonisten, lernen aber im Studium (oder vielleicht auch aus Neugierde) als Nebeninstrument auch die Flöte spielen. Eric Dolphys Querflöte wurde beispielsweise nach seinem Tod von dessen Mutter an John Coltrane, einem großartigen Saxophonisten, weitergegeben.
Meine Eltern haben unter vielem anderem, in den 60er/70er Jahren gerne Herbie Mann, Rashaan Roland Kirk oder Yousef Lateef gehört. Als Kind habe ich diesen leichten, airy manchmal auch spookie Klang sehr schön gefunden. Ist mir viel später wieder eingefallen als meine Tochter Flöte gelernt hat.
Ich mag Bobbi Humphrey. Eine Flötistin, die den 70ern sehr populär war und mit warmen Klang spielt. Man sollte sich in einer dunklen Stunde mal „Harlem River Drive“ und anschließend „Una Esta“ anhören. Ich garantiere dafür, das man anschließend wieder gute Laune hat.
Oder Chip Wickham, ein Engländer und Zeitgenosse, der einen sehr vollem und sanften Klang hat. Es finden sich bei ihm Spiritual Jazz Versatzstücke a la Pharao Sanders und Sahib Shihab, Funk Rhythmen oder auch verschobene Beateinflüsse. Eine sehr interessante Mischung und er gefällt mir außerordentlich gut.
Das heißt aber eben auch, das wenn ich Jazzflöte in die Suchmaske bei Google eingebe, erst mal nur Ergebnisse von Saxophonisten erhalte. Das Fach Jazz-Flöte alleine wird in den Hochschulen für Musik nicht angeboten. Soloflöte in der Klassik ja, aber im Jazz nein. Keine Ahnung warum das so ist, ich bekam noch keine schlüssige Antwort darauf. Saxophon, Trompete, Posaune findet man in der Bläserabteilung aber schon als Solofächer.
Beim Üben meiner kleinen Stücke wende ich manchmal gerne eine Yoga Übung an. Das lange Rumstehen beim Üben vor dem Notenständer ist oft nach einer Weile anstrengend, bin ja auch nicht mehr die Jüngste. Sitzen beim Üben mag ich nicht so gerne. Zur Abwechslung mache ich den Baum. Das heißt für Nicht-Yogis: ich stehe auf einem Bein und lege das zweite Bein mit der Fußsohle im rechten Winkel an das Knie. Erfordert eine gute innere Stabilität und Flexibilität. Bin in der Lage trotzdem konzentriert und entspannt weiter zu flöten.